Cool Down statt Warm Up – Klimaspaziergang durch Freiburg

Startpunkt des Klimaspaziergangs durch die Freiburger Innenstadt war der Rotteckring (Eigene Aufnahme)

Kürzlich konnten wir erneut zwei Klimaspaziergänge durch die Freiburger Innenstadt durchführen: vom Colombipark ging es über den Rotteckring und den Platz der alten Synagoge durch die Fischerau bis in die Gerberau. Dabei wurden Informationen über den Klimawandel, seine Folgen und damit einhergehende notwendige Anpassungsmaßnahmen mithilfe praktischer und lokalspezifischer Beispiele geboten. Die Teilnehmenden konnten sich an den verschiedenen Stationen informieren und austauschen – sogar das Wetter spielte mit. Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und den guten Austausch!

 

 

Klimawandel vor Ort erleben

Der Klimawandel und seine Folgen sind spätestens seit den Hitzesommern der vergangenen drei Trockenjahre auch in Freiburg deutlich sichtbar und spürbar geworden. Damals führte die Dreisam an manchen Stellen kaum noch Wasser und eine Abkühlung war während so manch einer Tropennacht kaum in Sicht. Doch inwiefern und warum ist eine Stadt wie Freiburg in besonderem Maße von klimawandelbedingten Auswirkungen betroffen und wie kann damit umgegangen werden?

Die Gestaltung des Plaztes der alten Synagoge gibt Anlass zur Diskussion (eigene Aufnahme)

In diesem Kontext wurden während des Spaziergangs etwa der städtische Wärmeinseleffekt und die deutliche Zunahme von sogenannten Hitzetagen (mit 30°C und mehr) besprochen. Mit Temperaturmessgeräten konnten sich die Teilnehmenden selbst von der Temperaturdifferenz verschiedener Oberflächen und Materialien überzeugen: Immerhin betrug der Unterschied zwischen hellen und dunklen Pflastersteinen oder zwischen versiegelten und Grünflächen oft mehrere Grad Celsius. Daneben wurde auf das Freiburger Klimaanpassungskonzept aufmerksam gemacht. Hier werden Bereiche der Stadt, die etwa wegen mangelnder Durchlüftung und einer hohen bioklimatischen Belastung besonders von der Hitzebelastung betroffen sind, als Hotspots gekennzeichnet und konkrete Anpassungsmaßnahmen aufgeführt.

 

 

Stadtgrün für ein besseres Klima

Gebäudebegrünung und Wasserkraft waren Themen in der Gerberau (eigene Aufnahme)

Im Colombipark suchten wir uns zielstrebig einen schattigen Platz unter den Bäumen, um der Sonne nicht direkt ausgeliefert zu sein. Wie wichtig Bäume für das Stadtklima sind und wie sie die Aufenthaltsqualität verbessern, konnten wir dadurch quasi am eigenen Leib erfahren. Sie dienen u.a. als Wasserspeicher, Schattenspender, reinigen die Luft von Schadstoffen und kühlen die Umgebungen durch ihre Verdunstungsleistung, haben häufig aber auch mit Krankheiten zu kämpfen oder müssen im Sommer teilweise bewässert werden. In der Fischerau und Gerberau sahen wir uns dann jeweils ein Beispiel für eine gelungene und eine weniger gelungene Fassadenbegrünung an. An dieser Stelle wurde auch das neue Förderprogramm GebäudeGrün hoch3 der Stadt angesprochen, welches zukünftig Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelungsmaßnahmen finanziell unterstützt.

 

 

An weiteren Stationen wurde außerdem darüber diskutiert, wie sich der Klimawandel auf die menschliche Gesundheit auswirken kann und welche Bevölkerungsgruppen als besonders vulnerabel gelten. Auch die Themen Wasser und Verkehr gehörten zum Inhalt des Rundgangs.
Neugierig geworden? Am 23. September findet der nächste Klimaspaziergang durch Freiburg statt.

Weitere Informationen und die Anmeldung sind für alle Interessierten bei der vhs Freiburg möglich.

Wir freuen uns auf Euch!