Erfolgreiches LoKlim-Praxisseminar zur Klimawandelanpassung in der Bauleitplanung

Ende April führte das Institut für Fortbildung und Projektmanagement (ifpro) ein zweitägiges Praxisseminar zum Thema „Das BauGB als Ausgangspunkt zur rechtlichen Verankerung und Umsetzung von Klimawandelanpassung in der Bauleitplanung“ durch. Das praxisnah konzipierte Seminar fand im Rahmen des Projektes „Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ (LoKlim) statt. Das Projekt ist am Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angesiedelt.

 

Großes Interesse an der Fortbildung

Beim LoKlim-Praxisseminars waren Projektpartner und Teilnehmende aus ganz Baden-Württemberg dabei (Screenshot Praxisseminar)

Das Thema des Praxisseminars stieß bei den insgesamt über 50 Teilnehmenden, die überwiegend in verschiedenen Bereichen der kommunalen Verwaltung tätig waren (Stadt- und Landschaftsplanung, Umwelt- und Klimaschutz, Klimaanpassung), auf großes Interesse. Darüber hinaus nahmen auch Mitarbeitende von Landkreisen, Regionalverbänden, Universitäten, Energieagenturen oder der LUBW teil.
Eine Mischung aus informativen Fachvorträgen und ausreichend Platz für Diskussion während verschiedener Workshops ergänzten sich bestens und ermöglichten im Zuge des digitalen Formates einen anregenden Erfahrungsaustausch. Ziel war es, Möglichkeiten einer klimaoptimierten Bauleitplanung aufzuzeigen.

 

Erster Tag des Praxisseminars

In den Workshops konnten die Teinnehmenden selbst aktiv werden, bspw. zum Themenbereich Wasser (Screenshot interaktives Whiteboard)

Der erste Tag des Praxisseminars wurde mit einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Baumüller (Institut für Landschaftsplanung und Ökologie der Universität Stuttgart) eröffnet, der in das grundlegende Planungsrecht im BauGB und in verschiedene formelle sowie informelle Instrumente zur Verankerung der Klimawandelanpassung in der Bauleitplanung einführte. Anschließend berichteten Dr. Katja Walther und Renate Daurer vom Amt für Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Stadt Esslingen von ihren Erfahrungen über die klimaoptimierte Bauleitplanung im Flächennutzungsplan und im Bebauungsplan am Beispiel Esslingen. Dort wurde etwa im Rahmen des KARS-Projektes (2014-2016) ein „Layer für die Anpassung an den Klimawandel“ für den Flächennutzungsplan entwickelt, um das Thema bereits frühzeitig in der Stadtentwicklung zu berücksichtigen.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmenden in kleineren, moderierten Arbeitskreisen die Möglichkeit, gemeinsam mit den Vortragenden über verschiedene Möglichkeiten zur Integration der Klimawandelanpassung in die vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung zu diskutieren und untereinander Wissen und Erfahrungen auszutauschen.

 

Zweiter Tag des Praxisseminars

Während des zweiten Tages wurden unterschiedliche Arbeitshilfen und anwendungsorientierte Instrumente hinsichtlich der Umsetzung von Klimawandelanpassung näher in den Blick genommen. Dr. Kerstin Jahnke (Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG) ging zunächst auf die aus dem BMI-/BBSR-Forschungsprojekt „Klimaresilienter Stadtumbau“ (2017-2020) heraus entstandene „Toolbox Klimaanpassung im Stadtumbau“ ein und stellte Anregungen für Planende in der kommunalen Verwaltung vor. Zusätzlich berichteten Dr. Andreas Witte und Loisa Welfers vom Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen über die im Projekt ESKAPE (Entwicklung StädteRegionaler KlimaAnpassungsProzessE) entwickelte Checkliste für eine klimaangepasste Bauleitplanung, welche die systematische Berücksichtigung der Klimawandelanpassung in unterschiedlichen Planungsphasen zum Inhalt hat und Planenden als Arbeitshilfe zur Verfügung steht. Abschließend präsentierte Marco Stabe vom Amt für Planung und Umwelt der Stadt Alsdorf seine Erfahrungen mit der Anwendung der Checkliste.

Auch der zweite Tag endete mit kleineren, moderierten Arbeitskreisen, in denen über das Umsetzungspotenzial und konkrete Anwendungsmöglichkeiten der vorgestellten Instrumente diskutiert sowie offene Bedarfe im Baden-Württemberg Kontext besprochen werden konnten.

Wir bedanken uns beim LoKlim-Team und allen Teilnehmenden für die gute Zusammenarbeit und den produktiven Austausch und freuen uns bereits auf das nächste Praxisseminar, das voraussichtlich im Herbst stattfinden wird. Weitere Details zum LoKlim-Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.